Schwimmbadfilter sind das Herzstück der Schwimmbad-Wasseraufbereitung, pool beschreibt die Gründe.

Die gebräuchlichsten privaten Schwimmbadfilter weisen sowohl im Aufbau als auch in ihrer Funktion erhebliche Unterschiede auf. Dabei bleibt festzustellen, dass jede Filtertechnik Vor- und Nachteile hat, die man kennen sollte, um entsprechend den örtlichen Gegebenheiten und den finanziellen Möglichkeiten das optimale System zu bestimmen. Wer glaubt, an der Filtertechnik sparen zu können, muss wissen, auf was er sich dabei einlässt. Das, was man an den Investitionskosten eventuell einspart, relativiert sich in der Regel meist durch entsprechend hohe Betriebskosten, beispielsweise aufgrund von zusätzlichem Chemikalienverbrauch. Die Rechnung geht somit weder ökonomisch noch ökologisch auf, von der unnötig höheren Chemikalienbelastung für die Badegäste einmal ganz abgesehen. In der Schwimmbadtechnik sind drei Filterarten gängig. Bei sogenannten Kartuschenfiltern beruht der Filterreinigungseffekt - wie der Name bereits sagt - auf sogenannten Kerzen oder Kartuschen, bestehend aus feinporigem Kunststoffvlies. Durch eine sternförmige Faltung entsteht eine relativ große Oberfläche zum Ausfiltrieren von Schmutzteilen aus dem Beckenwasser, wobei sich die Standzeiten nach der Beckenwasserbelastung richten. Bei Erreichung der vorgegebenen maximalen Druckdifferenz (Rohwasser - Reinwasser) oder um einer möglichen Filterverkeimung rechtzeitig entgegenzuwirken, werden, je nach Kartuschensystem, die Filterelemente in bestimmten Zeitintervallen entweder gewechselt oder durch intensives Waschen gereinigt und anschließend wieder erneut verwendet. Der zweifelsohne hervorragenden Trennschärfe steht die fehlende Tiefenwirkung gegenüber, so wie sie beispielsweise bei Sandfiltern gegeben ist. Anmerkung: Bei Kartuschenfiltern ist, wie bei jedem anderen Filtersystem auch, durch entsprechende Reinigungsintervalle einer eventuellen Verkeimung entgegenzuwirken. Filterstandzeiten bis zu einem Jahr, wie sie teilweise suggeriert werden, sind daher völlig unrealistisch. Darüber hinaus ist in bestimmten Zeitintervallen zusätzlich eine teilweise Beckenwassererneuerung notwendig, um durch Verdünnung eine zu große Anreicherung, beispielsweise von Chloriden, im Schwimmbadwasser zu verhindern. Bei Anschwemmfiltern wird sehr feinkörniges und poröses Filtermaterial (Kieselgur oder ähnliche Materialien) in einer dünnen Schicht auf sogenannten Trägerelementen angeschwemmt. Während der Rückspülung wird das mit Verunreinigungen belastete Filtermaterial mit Hilfe der Filterpumpe und dem Beckenwasser aus dem Filter gespült und anschließend wieder neues Kieselgur auf den Trägerelementen angeschwemmt. Aufgrund der sehr großen Filtrationsschärfe und der relativ dünnen Filtermaterialschicht

besteht einerseits ein sehr guter Filtrationseffekt und andererseits fehlt jedoch, wie bei Kartuschenfiltern, eine Tiefenwirkung. Folglich richten sich die Rückspülintervalle nach der Belastung des Beckenwassers und nicht zuletzt auch nach der latent bestehenden Verkeimungsgefahr. Bei der Einleitung von Kieselgurmaterial in die häusliche Abflussleitung sollte vorher mit dem zuständigen Entwässerungsamt oder -behörde respektive Klärwerk geklärt werden, ob diese Direktentsorgung möglich ist. Nach Entwässerungsnorm dürfen nämlich nur häusliche Abwässer in das Abfluss-System geleitet werden, um beispielsweise Verstopfungsgefahren durch Ablagerungen in den Abwasserleitungen zu vermeiden. Sandfilter sind im Schwimmbadbereich nach wie vor das am häufigsten eingesetzte Filtersystem. Dabei ist die teilweise nicht nur für Laien verwirrende Begriffsvielfalt schon fast als Markenzeichen der Schwimmbadbranche zu bezeichnen. So gibt es Bezeichnungen wie Einschichtfilter, Mehrschichtfilter, Sandfilter,  Hochschichtfilter oder Schnellfilter. Beginnen wir zunächst bei den Filterbehälter- Werkstoffen. Die Filterbehälter werden nach wie vor aus Metallwerkstoffen und aus den verschiedensten Kunststoffmaterialien gefertigt. Auch bei der Werkstoffbestimmung ist zu berücksichtigen, dass jedes Material seine werkstoffspezifischen Vor- und Nachteile hat. Bei den Metallwerkstoffen - im privaten Schwimmbadbereich, wohlgemerkt- w i rd bei Filterbehältern eigentlich nur noch der nichtrostende Edelstahlwerkstoff Nr. 1.457 (X6CrNiMoTil7-12-2) unter der früheren Bezeichnung V4A verwendet. Der austenitische Chromnickelstahl ist bei circa 500 mg/1 Chloridgehalt beständig und daher für normales Schwimmbadwasser in der Regel ausreichend, wohingegen der früher häufig verwendete V2AWerkstoff Nr. 1.4303 nur rund 50 mg/1 chloridbeständig ist. Die materialbezogenen Stärken liegen beim V4A-Werkstoff eindeutig in der sehr hohen Temperaturbeständigkeit, der Beständigkeit gegenüber Ozon und dem problemlosen Ein- und Ausbringen des Filtersandes aufgrund des Spannring- Deckelverschlusses. Bei Sole, Meerwasser vergleichbaren Wässern mit hohem Chloridgehalt ist Chromstahl ebenso wenig geeignet wie für den Einsatz bei Kohlefiltermaterial aufgrund von Lochkorrosionsproblematik, bedingt durch Kohlenstoff- Elementspannung. Kunststoffe sind zwar korrosionsbeständig, haben dafür aber materialbezogene Grenzen, beispielsweise bei der Temperatur- und Druckbelastung die sich jedoch im Schwimmbadeinsatz in der Regel nicht so gravierend auswirken. Im kostengünstigen Bereich kommt meist der thermoplastische Werkstoff Polypropylen (PP) zum Einsatz. Dieses Material hat sich beim Ein- und Ausschalten der Filterpumpe als fleißiger Werkstoff erwiesen, da der Filterbehälter ständig in Bewegung ist, oder anders formuliert: „Bei Pumpenschaltvorgängen atmet der Filter." Duroplastische Kunststoff-Filter aus glasfaserverstärktem Polyesterharz mit Spezialversiegelung (GFK) sind zweifelsohne sehr hochwertig, insbesondere was die Standfestigkeit betrifft, und folglich auch entsprechend teurer. Zu der Filterkonstruktion ist noch anzumerken, dass die Serviceöffnungen entsprechend groß sein sollten. Des weiteren sollte auch das sogenannte Filter-Schlitzverteilerkreuz hydraulisch so auf den Filterbehälter abgestimmt sein, dass eine optimale Beckenwasserfilterung und Rückspülung sichergestellt ist, möglichst ohne sogenannte Toträume. Und damit wären wir beim Thema Funktionsoptimierung. Für den Fall, dass der Kunde eine noch höherwertige Filtertechnik wünscht, gibt es auch exklusive Privatfilter mit Düsenboden zur optimalen Wasserverteilung. Diese gilt sowohl für den Filtereffekt als auch für die Rückspülung. Dieser Mehraufwand macht aber nur dann Sinn, wenn a) die Filterleistung entsprechend groß ist, b) die Fließgeschwindigkeit bei maximal 50 m/h liegt, c) die Filtermaterial- Schichthöhe rund 80 cm beträgt und d) die Rückspülventilgröße mindestens DN 50 aufweist. Da bei Kunststoff-Filtern die richtige

Werkstoffverarbeitung von alles entscheidender Bedeutung ist, sollte man darauf achten, dass die gewählte Qualität der Produkte von einer renommierten Fachfirma ist. Billigprodukte können zudem teuer zu stehen kommen. Die Filter mit Düsenboden sind in der Regel aus hochwertigem GFK-Material mit Filterleistungen von 10, 15 und 20 mVh in den Filterdurchmessern 500 mm, 600 mm und 800 mm bei einer Filtergesamthöhe von rund 1,50 m. Diese Filter haben darüber hinaus auch noch eine seitliche Serviceöffnung und auf Wunsch auch ein Sichtfenster zur optischen Filtermaterialkontrolle während der Rückspülphase. Die letztgenannten Konstruktionsparameter sind übrigens Funktionsmerkmale, wie sie bei Filtern im öffentlichen Bäderbereich zwingend verlangt werden. Der Vollständigkeit halber und als Vorgriff auf die chemische Beckenwasseraufbereitung in der kommenden pool-Ausgabe sei noch abschließend zum Thema Filterbehältersysteme darauf hingewiesen, dass es die GFK-Hochschichtfilter inzwischen zusätzlich auch noch mit integrierter UV-Desinfektion als eine sinnvolle Einheit gibt.

Das Filtermaterial selbst hat zweifelsohne eine sehr große Bedeutung für die Wasserqualität. Als klassisches Filtermaterial verwendet man nach wie vor feinkörnigen Quarzsand, der gemäß Norm EN 12904 gewaschen und feuergetrocknet ist und der in Säcken hygienisch verpackt zum Versand kommt. Bei der Bestimmung der Filterkorngrößen gibt es die verschiedensten Philosophien. Einige Produkthersteller verwenden Quarzsand in den Korngrößen 0,4 bis circa 0,8 mm und andere hingegen Korngrößen von 0,7 bis 1,2 mm. Diese handelsüblichen Korngrößen werden als einzelne Filterschicht eingesetzt oder bei Hochschichtfiltern in Kombination, wobei die feine Körnung als obere Filterschicht dient. Selbst wenn man die Reihenfolge verwechselt, landet die grobe Körnung aufgrund des höheren spezifischen Gewichts nach mehreren Rückspülungen unten, dort wo sie hingehört. Daneben gibt es sogenannte Mehrschicht-Filterfüllungen. Nach der Definition im öffentlichen Bäderbereich steht danach die untere Filterschicht aus Quarzsand und die obere Filterschicht aus Anthrazit, beispielsweise mit der Zusatzbezeichnung „N" für Steinkohle und „H" für Braunkohle. Im Gegensatz zum Steinkohle- Anthrazit hat Braunkohle-Anthrazit aufgrund der größeren Materialoberfläche von rund 350 m2/g eine gewisse chemischkatalytische Wirkung, die bedingt auch gebundenes Chlor abbaut. Der Nachteil ist, dass sich die Materialoberfläche mit der Zeit nicht nur zusetzen kann, insbesondere bei nicht fachgerechter. Filterspülung, sondern infolgedessen auch eine latente Verkeimungsgefahr besteht. Noch wesentlich brisanter ist es beim Einsatz von Aktivkornkohle mit einer Materialoberfläche von sage und schreibe 900 bis 1.200 m7g. Mit solch einer Filtermaterialschicht kann sich der Filter sehr schnell zum Bioreaktor verwandeln, ohne dass der Schwimmbadbesitzer dieses bemerkt, da er nicht -wie im öffentlichen Bäderbereich- bakteriologische Beckenwasserprüfungen durchführt. Beim Einsatz von Kohle-Filtermaterialien ist außerdem die Wassergeschwindigkeit beim Filterspülen genau zu beachten. Über circa 45 m/h Wasserspülgeschwindigkeit verflüchtigen sich nämlich Kohleprodukte aufgrund ihres geringen spezifischen Gewichts aus dem Filter. Neben den bereits genannten Materialien gibt es auch vernetzte Silikate sowie Quarzsand-Veredelungen, beispielsweise mit Silber (Metall), wobei man Silber bisweilen auch als Desinfektionsmittel einsetzt. Auf beides wird jedoch ganz bewusst nicht näher eingegangen, denn egal wie man argumentiert, der Dialog bleibt angesichts von ideologischem Sinn und Unsinn stets kontrovers. Die beschriebene Reinigung des Beckenwassers auf rein physikalischem Weg hat entsprechend der folgenden Tabelle bestimmte Grenzen. Inwieweit eine zusätzliche Flockung im privaten Schwimmbadbereich allerdings sinnvoll ist, richtet sich letztlich auch nach den Ansprüchen des Schwimmbadbetreibers an seine Beckenwasserqualität. Die Flockung ist - im Gegensatz zum öffentlichen Bäderbereich, wo sie zwingend verlangt wird - im Privatbereich derzeit die Ausnahme, was sich jedoch durchaus irgendwann ändern kann. Wenn man jedoch eine Flockung zur Entfernung von kolloidalen Wasserinhaltsstoffen einsetzt, muss vorher zweifelsfrei sichergestellt sein, dass der Filter hierfür geeignet ist, das heißt, eine entsprechende Filtermaterialschichthöhe hat. Bei Minifiltern schlägt die Flockungswirkung nämlich im doppelten Wortsinn durch, indem die Ausflockung nicht im Filter stattfindet, sondern im Beckenwasser in Form von Eintrübungen. Die rechnerische Filtergeschwindigkeit steht in direkter Wechselwirkung zur Filterleistung und von daher stehen gewollten oder ungewollten Manipulationen Tür und Tor offen. Seriöse Filteranlagenhersteller nennen daher bei den Filterleistungsangaben auch die dazugehörige Filtergeschwindigkeit. Diese sollte im Privatbereich nicht über 50 m/h betragen. Zum Vergleich: Im öffentlichen Bäderbereich ist die Filtergeschwindigkeit bei normalem Süßwasser auf maximal 30 m/h und bei Meerwasser oder Sole auf 20 m/h begrenzt. Aus den Zahlen ist bereits ersichtlich, dass die Filtratqualität, das heißt, die Filtereffizienz sich mit zunehmender Filtergeschwindigkeit automatisch verringert. Anhand des folgenden Zahlenbeispiels lässt sich sehr einfach die Manipulationsmöglichkeit darstellen: Ein Filter mit einem Durchmesser von 500mm (0,20 m2 Filterfläche) hat bei einer sinnvollen Filtergeschwindigkeit von 50 m/h eine Filterleistung von 10 m5/h und bei einer Geschwindigkeitserhöhung auf 70 m/h beträgt die Filterleistung bereits 14 mVh. Legt man bei einer korrekten Filtergeschwindigkeit von 50 m/h 14 mVh Filterleistung zugrunde, würde der Filterdurchmesser 600 mm betragen, siehe Leistungstabelle:

 

Leistungen von Privat-Schwimmbadhltern

Dass die Qualität des Filtrats selbstverständlich auch im ursächlichen Zusammenhang mit dem Filtermaterial und der Filterschichthöhe steht, wurde bereits ausführlich dargestellt. Die Filterleistung oder das Filterumwälzvolumen ist weder im öffentlichen noch im privaten Schwimmbadbereich eine wissenschaftlich exakte Größe, sondern definiert sich lediglich nach empirischen Werten aus der Praxis. Während die offizielle Schwimmbadnorm DIN 19643 die Filterumwälzleistung nutzungs- respektive belastungsabhängig vorgibt, hat sich im Privatbereich die Faustformel „Beckeninhalt geteilt durch fünf" weitgehend als Richtwert durchgesetzt. Dieses entspricht rein rechnerisch einer Umwälzung des gesamten Beckenvolumens über die Filteranlage in fünf Stunden. Rechenbeispiel: Bei einer Beckengröße von 4 m x 10 m und 1,35 m Tiefe ergibt sich ein Beckeninhalt von 54,00 m\ Die angenommene Filterumwälzzeit soll fünf Stunden betragen. Da es sich bei dem hier genannten Umwälzvolumen um einen rein rechnerischen Zahlenwert handelt, ist es auch nicht gravierend, ob die gewählte Umwälzzeit geringfügig darüber oder darunter liegt. Viel entscheidender ist hingegen die tägliche Filterlaufzeit, denn hier werden teilweise auf Kosten der Energieeinsparung, das heißt, um die Stromkosten für die Filterpumpe zu reduzieren, Filterlaufzeiten von nur wenigen Stunden pro Tag empfohlen. Solche Zeiten widersprechen jedoch einer hygienischen Logik. Die mathematisch ermittelte Filterleistung mit fünf Stunden Umwälzzeit für den gesamten Beckeninhalt ist nämlich streng genommen falsch, da die Wassererneuerung oder -Verdrängung im Schwimmbecken nicht gleichmäßig erfolgt, sondern es findet lediglich eine Wasservermischung statt. Legt man die Kriterien der Vermischungsformel zugrunde, sind nach fünf Stunden Filterlaufzeit erst knapp 60 Prozent des Beckeninhalts über die Filteranlage geführt worden und erst nach etwa einem Tag, sprich 24 Stunden, ist das gesamte Beckenvolumen vollständig gefiltert. Diese Zahlenwerte verdeutlichen faktisch gesehen nicht nur sehr eindrucksvoll den Sinn und Unsinn von Minifilterlaufzeiten, sondern auch das teilweise vorhandene Defizit in der Branche. Tägliche Filterlaufzeiten unter zehn Stunden sind, wenn überhaupt, dann nur unter ganz bestimmten optimalen Betriebsbedingungen akzeptabel. Ansonsten sollten Filter möglichst lange in Betrieb sein oder die Filterlaufzeiten jeweils vor den Badebetriebszeiten mindestens zweimal täglich fünf Stunden betragen. Diese Mindest-Richtzeiten setzen wiederum effiziente Filteranlagen sowie eine fachgerechte Beckenhydraulik und optimale Wasserpflege voraus. Denn nur unter Berücksichtigung dieser Parameter schließt sich der Beckenwasserkreislauf zum Wohle des stolzen Schwimmbadbesitzers. Gerade was die Spülung betrifft, mutiert der Schwimmbadfilter häufig zum unbekannten Wesen. Das beginnt mit Fachdefiziten gegenüber der hygienischen Bedeutung der Spülung, geht weiter über nicht ausreichende Spülgeschwindigkeiten und endet bei zu kurzen Spülzeiten aus Gründen falsch verstandenen Umweltschutzes. Spülwasser ist einerseits ein Kostenfaktor, der sich zusammensetzt aus Wasser- und Abwasser- sowie Energiekosten. Andererseits ist die Filterspülung ein ganz entscheidender Filterverfahrensschritt und folglich auch fester Bestandteil einer hygienisch optimalen Wasserqualität. Damit die im Filtermaterial gesammelten Schmutzteile in bestimmten Zeitintervallen wieder vollständig entfernt werden, sind folgende Kriterien zu beachten:

• Spülgeschwindigkeit ca. 45 bis 50 m/h

• Wöchentliche Spülung

• Spüldauer solange, bis das Spülwasser völlig klar ist Darüber hinaus sollte das Spülwasser drucklos mit freiem Auslauf in das Entwässerungssystem geleitet werden. Ein druckloser Spülwasserfluss aus dem Filter ist mit den handelsüblichen Mehrwegeventilen nicht möglich, auch wenn einige zweckoptimistische Fachleute glauben, dieses mit der Dimension DN 50 realisieren zu können. Mit dem Problem, dass eine drucklose Filterspülung unter Verhältnismäßigkeitsaspekten nicht sinnvoll ist, kann und muss man leben. Ein freier Auslauf in einen Pumpensumpf oder in eine entsprechend groß dimensionierte Entwässerung zur optimalen Prüfung des Spülwassers ist hingegen in der Regel durchaus möglich und sollte daher auch installationstechnisch angestrebt werden. Wichtig ist, dass man eine Erstinbetriebnahme grundsätzlich mit der Filterrückspülung beginnt, um möglicherweise noch im Filtermaterial vorhandene Schmutzteile zu entfernen. Des weiteren ist nach der Filterspülung grundsätzlich der Verfahrensschritt „Klarspülen" einzuleiten und erst danach geht man wieder in den Filterbetrieb. Hierdurch wird verhindert, dass Schmutzteile in das gefilterte sogenannte Reinwasser gelangen. Die Filterspülzeit richtet sich nach der Beckenwasserbelastung und liegt bei rund 3 bis 5 Minuten. Ist das Wasser über diese Richtzeit hinaus weiterhin trübe, liegt die Ursache woanders begründet, indem beispielsweise das Filtermaterial durch Verkalkung verbackt ist, so dass nur noch Kanäle im Sandbett vorhanden sind oder die Spülgeschwindigkeit zu gering ist. Positiver Nebeneffekt der Filterspülung ist die gleichzeitig damit stattfindende teilweise Beckenwassererneuerung. Hierdurch wird eine Beckenwasseraufsalzung vermindert, da Chloride sich nicht durch Filterung entfernen lassen, sondern nur durch Frischwasserzugabe verdünnt werden können. Die Filterleistung definiert sich letztlich durch die Filterpumpe, das heißt durch die Pumpenfördermenge und die Pumpenförderhöhe. Würde man diesen hydraulischen Parameter korrekt berechnen, so müsste die Pumpenkennlinie mit der Anlagenkennlinie kompatibel sein oder entsprechend auf den Betriebspunkt eingedrosselt werden. Da der rechnerische Aufwand nicht unerheblich ist, geben die Produkthersteller für ihre Filteranlagen in der Regel lediglich eine Filterleistung an, die identisch ist mit den Pumpenfördermengen bei einer Förderhöhe von rund 8 bis 10 mWS (0,8 bis 1,0 bar). Dieses hat zur Folge, dass die gewählte Filterleistung, sofern sie nicht genau auf die hydraulischen Örtlichkeiten eingedrosselt wurde, nicht zwangsläufig der tatsächlichen Fördermenge entspricht. Dieses ist, wie bereits unter „Filterleistung" eingehend erläutert, auch kein gravierendes Problem, sofern die geforderte Pumpenfördermenge nicht zu sehr von den hydraulisch bedingten Örtlichkeiten negativ beeinträchtigt wird. Ist das Leistungssystem sehr ausgedehnt, sind die Rohre entsprechend groß zu dimensionieren. Die Verrohrung sollte generell nicht unter DN 50 (Rohraußendurchmesser 63 mm) gewählt werden, da sich der hydraulische Systemwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit vervierfacht. Bei größeren geodätisch zu überwindenden Höhenunterschieden, beispielsweise wenn die Anlagentechnik über mehrere Gebäudegeschosse geht, ist die zusätzlich benötigte Pumpenförderhöhe entsprechend zu berücksichtigen. Durchflussmessungen lassen sich problemlos sowohl mechanisch mit Laufrädern oder mit Wirkdruckmessgeräten durchführen oder mittels Induktiv-Mess- Systemen, die jedoch im Privatbereich aus Kostengründen in der Regel nicht zum Einsatz kommen. Zu den Pumpen ist noch folgendes anzumerken: Bei den handelsüblichen Schwimmbadpumpen handelt es sich um normalsaugende Pumpen. Unter selbstansaugenden Pumpen versteht man in Fachkreisen Pumpen, die problemlos angesaugte Luft evakuieren können und folglich aufgrund ihres benötigten Konstruktionsaufwandes für den Schwimmbadeinsatz viel zu teuer sind. Schwimmbadpumpen lassen sich mit einem Rückflussverhinderer in der Saugleitung über dem Wasserspiegel anordnen. Bei so einer Installation muss man sich allerdings über die Risiken und Nebenwirkungen im klaren sein. Schließt die Rückflussarmatur nicht mehr richtig - dieses ist im schmutzwasserbelasteten Rohwasserbereich durchaus möglich - und reißt infolgedessen die Wassersäule ab, kommt es sehr schnell zum Pumpentrockenlauf mit anschließender Zerstörung der Gleitringdichtung. Daher sollte die Filterpumpe möglichst unter dem Beckenwasserspiegel angeordnet sein und ob sich dann der Filter beispielsweise aus Platzgründen über dem Beckenwasserspiegel befindet, ist hydraulisch gesehen nur von sekundärer Bedeutung. Filtersand im Schwimmbecken ist und bleibt nach wie vor ein Ärgernis, sowohl für den Schwimmbadbesitzer als auch für den Schwimmbadbauer. Wenn es sich bei dem Sand im Becken zweifelsfrei um Filtersand und nicht um Bau- oder sonstigen Sandeintrag handelt, sollte man folgendermaßen vorgehen: Zunächst einmal prüfen, ob die Sandkörnung nicht zu fein für die Schlitzgrößen des Verteilerkreuzes ist. Anschließend ist zu prüfen, ob die Filterschichthöhe stimmt und ob Filtersand beim Rückspulen und/oder beim Klarspülen permanent Sand aus dem Filter spült, ist a) der Filtersand zu fein respektive die Schlitze beim Verteilerkreuz zu groß, b) das dünne Venturie-Luftröhrchen am Verteilerkreuz defekt, c) die dünnen Schlitze am Kunststoff-Verteilerkreuz beschädigt. Im Hinblick auf die Schallschutznorm DIN4109 ist in Verbindung mit Filterpumpen noch ein abschließender Hinweis wichtig. Die oben genannte Norm gilt zwar nur für Mehrfamilienhäuser, kann aber auch baurechtlich vereinbart als Vertragsbestandteil für Einfamilienhäuser gelten. Danach darf der Schallpegel in schutzbedürftigen Räumen wie beispielsweise Schlafzimmer und Wohnräumen ab Anfang diesen Jahres nur noch maximal 30 dB(A) betragen. Handelsübliche Nassläufer-Schwimmbadpumpen weisen aufgrund von nie zu vermeidenden Lüfter- und Lagergeräuschen einen Schallpegel von 60 dB(A) und höher auf. Folglich sind Planer und Schwimmbadbauer gut beraten, diese gravierende Problematik beizeiten zu berücksichtigen oder dem Bauherrn und Architekten rechtzeitig schriftlich mitzuteilen. Das Vorstehende gilt übrigens auch für Attraktionspumpen und Luftgebläse. Generell sollte man aus Sicherheitsgründen in Räumen mit Filteranlagen entweder eine entsprechende Bodenentwässerung vorsehen oder - wenn dieser Ablauf unter der Rückstauebene liegt - einen Pumpensumpf installieren.

 

Christoph Saunus

Pool 1998